Montag, 31. März 2014

Osterbräuche im Salzburger Lungau

Brauchtum und Kultur werden im Salzburger Lungau groß geschrieben: Neben Museen, Wallfahrtskirchen, alten Schlössern und Burgen bietet der Lungau auch einzigartige Bräuche, die Ausdruck einer lang gelebten Tradition sind und sich bis heute kaum verändert haben. Untenstehend sind ein paar Osterbräuche aufgelistet:

Palmbuschen

Die Palmbuschen aus Weiden - sowie Buchszweigen bei der Palmsonntagprozession erinnern an die Palmzweige beim Einzug Christi in Jerusalem. Die Palmbuschen werden meist vom Vater oder Großvater gebunden und mit bunten Krepp- oder Seidenpapierschleifen sowie Röschen behängt.Nach der Weihe werden die Palmbuschen als Abwehr- und Fruchtbarkeitssymbol in den Garten bzw. auf das Feld getragen oder im Haus verwahrt und am Hl. Abend sowie Silvester als Weihkräuter verwendet.

Die Ratscherbuben

Meist sind es Schüler, die mit ihren, aus Holz selbstgebastelten, schnarrenden und knatternden Trommelratschen von Gründonnerstag bis Karfreitag durch die Lande ziehen, vor den Häusern, die Zeiten verkünden dabei singen: "Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruas (= Engelsgruß), den jeder Christgläubige betn muas. Foits niada auf enkane Knia, bets drei Vaterunser und a Ave Maria" (Übersetzung: Fällt nieder auf eure Knie, betet 3 Vaterunser und eine Ave Marie). Am letzten Tag singen sie: "Wir ratschen und ratschen zum letzten Mal z´samm, weil die Glocken sind wieder da aus Rom." Dann gehen sie in die Häuser und bitten um eine kleine Gabe - meist ein rotes Ei, Süßigkeiten oder etwas Geld.

Osterfeuer

Schon in der vorchristlichen Zeit entzündete man zu Ehren der Göttin Ostara Feuer und huldigte ihr mit einem eigenen Lichtfest. Im Jahre 739 berichtete der hl. Bonfiaz über die Osterfeuer der Germanen, deren Brauchtum er mit großen Eifer auszurotten versuchte. Ab dieser Zeit an weihte die Kirche das Osterfeuer und gab ihm damit ein christliches Gepräge. Der Brauch der Osterfeuer blieb bis heute noch weiterhin erhalten.



An diese Lungauer Osterfeuer knüpft auch folgende, angeblich wahre Bergebenheit: Als im Jahre 1797 die Franzosen den Lungau heimsuchten, waren sie von den Böllerschüssen dermaßen überrascht, dass sie sich von allen Seiten von Feinden umringt und eingekesselt glaubten. Hals über Kopf ergriffen sie die Flucht.
Die aus Rundholz gezimmerten, bis zu 12 Meter hohen und mit Reisig gefüllten Türme sollen den Wunsch nach dem Wiedererwachen der Natur sowie die Freude über die Auferstehung des Herrn ausdrücken. Die Lungauer Osterfeuer werden jedes Jahr kurz nach Dunkelwerden von Karsamstag auf Ostersonntag entfacht. 






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